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Gründonnerstag

Einsetzung des heiligen Abendmahls

Das letzte Abendmahl oder die Einsetzung der Eucharistie. Glasmalerei um 1150, Westfenster der Kathedrale zu Chartres.
In den Abendstunden des Gründonnerstags feiern Christinnen und Christen weltweit Abendmahlsgottesdienste. Sie erinnern sich an Jesu letztes festliches Mahl mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod.

Das im Rahmen des jüdischen Pessachmahls von Jesus eingesetzte Abendmahl ist in der evangelischen Kirche neben der Taufe das einzige Sakrament. Wir feiern es bis heute im Namen und Auftrag Jesu Christi als Zeichen der Verbundenheit mit ihm und untereinander.

Beim letzten gemeinsamen Mahl mit seinen nächsten Vertrauten gibt Jesus dem Teilen von Brot und Wein eine völlig neue Bedeutung. Er verbindet es mit seinem Leben. In Brot und Wein gibt er sich selbst und ist mitten unter den Feiernden gegenwärtig. Und so vergewissern wir uns bei jedem Abendmahl der Nähe Jesu. Wir feiern die Gegenwart Christi, die uns geistlich sättigt und Kraft gibt, zu hoffen und zu leben in der Nachfolge Jesu, auf dem Weg der Liebe.

So sollte es auch dieses Jahr wieder in unseren Gründonnertagsgottesdiensten sein. Am frühen Abend wollten wir das Tischabendmahl feiern, miteinander um einen großen Tisch in der Lukaskirche, einander im Blick. Insbesondere die Patientinnen und Patienten unserer Lukas-Gemeindediakonie sollten dabei sein. In guter Tradition werden sie von den Mitarbeitenden begleitet. Für manche ist es der einzige Gottesdienst im Jahr, an dem sie teilnehmen können. Später am Abend hätte das Feierabendmahl der Konfirmandinnen und Konfirmanden stattgefunden. Dietrich Bonhoeffer als großes Vorbild sollte quasi zu Gast sein, wenn die Jugendlichen und Eltern im Forum um Tische versammelt ein festliches Abendessen und das gemeinsame Feierabendmahl gehalten hätten.

In diesen außergewöhnlichen Zeiten aber ist das erstmals nicht möglich. Doch Sie müssen nicht verzichten auf die Leben spendende Kraft, die in Brot und Wein steckt. Sie können zum Beispiel ganz bewusst ein Stück Brot essen und dabei an diejenigen denken, die hungern – nach Grundnahrungsmitteln, nach Heimat, nach Frieden, nach Schutz und Liebe. Sie können einen Schluck Wein oder Traubensaft trinken und an diejenigen denken, die einsam sind, die Krankheit oder Gewalt erleiden, die weder Sicherheit noch Freiheit haben.

In der Nachfolge und im Namen Jesu sind wir durch die Taufe beauftragt und bevollmächtigt, unsere Möglichkeiten zu teilen, das Gute in der Welt zu vermehren. Denken wir an die Menschen nah und fern, die unsere Fürsprache und Fürbitte nötig haben. Wir können Brot und Wein als Zeichen des Lebens und des Festes alleine oder in unserer Hausgemeinschaft zu uns nehmen in Dankbarkeit für unsere eigenen Lebensmöglichkeiten, auch wenn sie momentan eingeschränkt sind.

Pfarrerin Michaela Schuster


Küche am Gründonnerstag

Kräuterquark mit Fladenbrot und gebackenem Sellerie

Zutaten: 250 g Crème Fraîche, 500 g Magerquark, je ein Bund frische Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse, Salz, Pfeffer, 2 EL Traubenkernöl, Zitronensaft, 3 Knoblauchzehen

Kräuter und Knoblauch fein hacken, Magerquark, Öl und Crème Fraîche und Zitronensaft glatt rühren, Kräuter unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine ganze Sellerieknolle gut säubern, am Wurzelansatz glätten, stehend in eine leicht geölte Auflaufform setzen. Die Knolle mit Olivenöl bestreichen, rundherum gut salzen und bei 180 Grad drei Stunden im Ofen backen.

Ellen Wagner


Diese Texte sind der Sonderausgabe unseres Gemeindebriefs zu Ostern entnommen.
Grafik: commons.wikimedia.org