Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Seit 1996 ist der 27. Januar ein offizieller Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland, seit 2005 der Vereinten Nationen und seit 2018 auch ein besonderer Gedenktag der Evangelischen Kirche.
"Die bösen Geister zeigen sich heute in neuem Gewand. Mehr noch: Sie präsentieren ihr antisemitisches, ihr völkisches, ihr autoritäres Denken als Antwort für die Zukunft, als neue Lösung für die Probleme unserer Zeit." So Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede in Yad Vashem am 23. Januar 2020.
Treten wir dieser Entwicklung entgegegen, als Christen und als Staatsbürgerinnen. Einige Vorschläge, wie Sie diesen Gedenktag ganz prakisch würdigen und gestalten können: Vertiefen Sie Ihr Hintergrundwissen. Lesen Sie Berichte von Zeitzeugen oder schauen Sie Videos an. Überlegen Sie, wie Sie rechten Parolen begegnen können. Beten Sie für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit. Vier Materialvorschläge zum Einstieg:
- Kirche gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Eine Themenseite der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
- Antisemitismus. Vorurteile, Ausgrenzungen, Projektionen und was wir dagegen tun können. Eine Information der EKD, der UEK und der VELKD.
- Gedenkseite der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
- Liturgische Texte und Lieder zum Gedenktag.
In knapp vier Woche ist Bundestagswahl. Eva Umlauf, eine Überlebende des Holocausts, sagte heute in einem Interview: "Wir haben genügend demokratische Parteien, wo sie ihr Kreuz hinmachen können."
Antisemitismus ist Gotteslästerung. So einfach lässt sich die Position der Evangelischen Kirche zusammenfassen. Wir sind gefordert.
Peter Kirrinnis